Mit oder ohne Partnerperson?
Ich werde oft gefragt, was Sinn macht. Finde hier die Vor- und Nachteile.
Kann ich auch allein kommen?
Auf jeden Fall!
Die Beziehung zu dir ist die einzige Beziehung, die niemals aufgelöst werden kann. Sie ist die wichtigste in deinem Leben und auch die, bei der fast alle Menschen Unterstützung benötigen, sei es durch autodidakt erarbeitete Impulse, durch Reflexion, durch Gespräche mit Freundys oder mit Profis.
Da ich immer das ganze System Mensch betrachte, werden andere wichtige Personen automatisch mitgedacht. Außerdem verändern sich immer auch andere Beziehungen, wenn du dich veränderst. Das heißt, wenn du unglücklich mit einem deiner Herzenmenschen bist, diese Person selbst aber vielleicht gar keinen Leidensdruck oder keinen Bock auf Prozesse hat, heißt das nicht, dass du zum Aushalten verdammt bist. Du kannst immer etwas tun. Manchmal allein sogar mehr, als mit Partny.
Und ich genieße beides. Ich finde es richtig gut, dass ich meist mindestens ein Drittel Beziehungscoaching habe und mit Einzelmenschen arbeite. Dort sind einfach oft ganz andere Methoden, Prozesse, Themen vorherrschend, die mir mindestens genauso viel Spaß machen, wie die der Arbeit mit Paaren.
Anderer Fokus und andere Möglichkeiten
Habe ich nur einen Menschen vor mir, kann ich mich mehr auf ihn einschwingen. Ich kann dieser Person allen Raum geben, den sie braucht, kann ganz anders in Prozesse einsteigen, vielleicht auch mal die Vergangenheit vor der Beziehung anschauen, andere Methoden verwenden. Spreche ich mit zwei Personen, gibt es mehr zu regulieren und strukturieren und es ist weniger Raum für die Einzelperson vorhanden. Gleichzeitig kann ich so die Dynamik zwischen den Menschen viel besser beurteilen und auch begleiten, das System Paarbeziehung besser kennenlernen. Bei schwierigen Themen kann es hilfreich sein, Moderationshilfe oder ein drittes Paar Ohren und Augen zu haben. Gleichzeitig kann hier das Gefühl einer Front entstehen. Dies zeigt aber wiederum Dynamiken und Ängste. Ohne Partny kannst du freier sprechen, muss nur auf deine Gedanken achten und nicht darauf, wie dein Partny es (fehl)interpretieren könnte. Manchmal traust du mich aber mehr, wenn es eine Moderation gibt und es gibt vielleicht Dinge, die dein Partny hören muss, die allein schwierig sind. Zumal ich im im Dreierkontext auffangen kann, wenn beide zu sehr mit den eigenen Emotionen beschäftigt sind, um für die andere Person da zu sein.
Du siehst, es gibt hier keine klar Aussage. Welcher der genannten Punkte fühlt sich für dich oder euch ausschlaggebend an?
Das Gute ist, dass das fast nie wirklich endgültig entschieden werden muss. Oft zeigen der Prozess und die Wünsche, was grade dran ist. In vielen Fällen wechseln wir zwischen Zweier- und Dreiergesprächen so wie es grade nötig ist.
Was ist mit Polykülen?
Ich habe schon mit mehr als zwei Personen gearbeitet. Allerdings ist das äußerst selten. Denn egal wie groß ein Polykül ist und egal wie es gestaltet ist, Probleme gibt es in den meisten Fällen nicht zwischen allen Menschen, sondern meist ist eine ganz bestimmte Beziehung zwischen zwei Menschen betroffen.
Denn Beziehungen sind immer (auch) zwischen zwei Menschen. Eine Triade z.B., also eine Beziehung zu dritt, existiert natürlich. Gleichzeitig gibt es dort auch Zweierbeziehungen zwischen allen Beteiligten. Und meist liegt eben nur in einer Zweierbeziehung der Hase im Pfeffer. Das heißt, ihr könnt gern zu vielt kommen, vermutlich wird aber immer eine bestimmte Zweierbeziehung oder eine Ich-Beziehung im Fokus sein/Unterstützung benötigen.
Denn manchmal ist auch nur eine Person unzufrieden, fühlt sich vielleicht ausgeschlossen. Dann ist es Zeit, allein zu arbeiten und zu schauen, wie die ich-Beziehung verbessert und ein besserer Umgang mit den äußeren Faktoren gefunden werden kann. Auch hier gilt: verändert diese Person ihre Haltung oder Handlung, werden die anderen Beziehungen sich auch verändern. Und zwar immer Richtung Stabilität und Ausgeglichenheit, wenn Stabilität und Ausgleich das ist, wohin gearbeitet wird.
Keine ZusatzKosten
Meine Preise sind unabhängig davon, mit wie vielen Menschen ich rede.
Was ist effizienter?
Wie immer kommt hier ein beherztes Das-kommt-drauf-an 🙂
Was wollt ihr erreichen, was willst du erreichen? Davon hängt es ab, wie was gemacht wird und eben auch, mit wem gearbeitet wird oder überhaupt werden kann. Denn wenn grade ein Elternteil im Sterben liegt, kann ich mich vielleicht nicht auf meine Beziehung konzentrieren. Das muss aber nicht heißen, dass du als Begleitperson still und handlungslos vor dich hinleiden musst. Hier kannst du dich um dich kümmern und dabei darauf achten, dass die Person mit den Sorgen nicht zusätzlich belastet wird.
Da ich Systemikerin bin, schätze ich die Magie der Veränderung, die immer geschieht, ob ich mit beiden Personen oder mit einer rede. Habe ich ein Paar, bei dem eine Person total gesettet, gelassen und reflektiert ist und eine zweite Person, die viel kämpft, vielleicht zusätzliche psychologische Betreuung und mehr Langsamkeit braucht, kann es sinnvoll sein, (mehr) allein zu arbeiten. Manchmal braucht es aber grade hier gemeinsame Prozesse, um sich nicht allein zu fühlen.
Ein Grund gegen gemeinsame Stunden ist sicher, wenn eine Person einfach gar kein Interesse hat.
Sind beide Personen eigentlich mit sich und der Welt ganz gut zufrieden und ausschließlich die Paardynamik nervt, sollten auf jeden Fall beide zu mir kommen. Und wenn beide einfach Bock haben, dann sowieso.
Falls Trennung tatsächlich sehr vorherrschend ein Thema ist, kann es auf jeden Fall aus vielen Gründen sinnvoll sein, zu dritt zu arbeiten. Und wenn es nur ist, dass alle immer wieder hören, dass das nur eine Notlösung wäre.
Wie entscheiden?
Ob eine Entscheidung richtig war, kann eigentlich nie mit Sicherheit gesagt werden. Selbst im Nachgang ist ja unklar, ob die andere Entscheidung mehr positives gebracht hätte.
Worauf ich aber achten kann, ist der Entscheidungsprozess. Fühlt der sich richtig an und wird mit Bedacht entschieden und nicht aus Angst, kann ich vermutlich mit allem, was da raus kommt leben. Zuerst sollte jede Person eine Entscheidung treffen: möchte ich dabei sein oder nicht und möchte ich, dass mein Partny mitkommt oder nicht?
Stell dir dazu gern folgende Fragen:
- Geht es mir grade gut genug, um diese Entscheidung treffen zu können?
- Habe ich alle Informationen inklusive einer klaren Idee der Meinung der Personen, die betroffen sind?
- Ist dies der richtige Zeitpunkt für die Entscheidung?
Freiwilligkeit als Boost
Alles fühlt sich besser an, wenn ich es freiwillig mache. Ist eine Zusammenarbeit mit mir allein Mittel zum Zweck, fühlt es sich viel zu sehr nach Arbeit an, gibt es keine Neugier auf den Prozess, keine Hoffnung, vielleicht Empörung weil ich eigentlich denke, die andere Person muss was ändern, dann wird der Prozess zäh sein und vermutlich nicht so zielführend sein, wie du es dir wünschst.
Wenn irgendetwas Sorgen und Unwille macht, tendieren wir dazu, es einfach abstellen zu wollen. Spoiler: das funktioniert nie. Gefühle (Unzufriedenheit z.B.) wollen uns helfen, uns auf etwas aufmerksam machen. Die lassen sich ungern abschalten und werden dann eher lauter oder schicken uns psychosomatische Probleme, wenn wir nicht zuhören. Wenn du wirklich etwas verändern willst, ist es günstig, sich auf den Prozess einzulassen. Wenn du das nicht willst, hast du sicher gute Gründe dafür. Vielleicht passt der Zeitpunkt nicht oder ich bin nicht die richtige oder oder oder. Mein Tipp ist hier: Hör darauf. Wenn du dich zu einer Paartherapie oder einem Beziehungscoaching zwingst, bringt beides weniger. Das heißt nicht, dass du immer alles geil finden musst. Aber du solltest dich auch nicht an den Haaren hinschleppen müssen.
Kann die Entscheidung verändert werden?
Grundsätzlich ist das möglich. Üblicherweise gibt es bei der Paartherapie auch Einzelsitzungen und beim Beziehungscoaching kommt mal ein Partny dazu. Dabei lassen wir uns vom Prozess leiten.
Aber auch hier gibt es Dinge zu bedenken. Arbeite ich mit einer Person schon Jahre und dann kommt eine zweite dazu und bleibt auch, gibt es ein Ungleichgewicht, das auf jeden Fall beachtet werden muss.
Startest du mit mir allein und möchte dann recht zeitnah ein Partny dauerhaft dazu kommen, biete ich besondere Zweierzeit mit dieser Person an, um die Beziehung zwischen uns beiden zu festigen und der Person genug Raum für Zweifel oder Wünsche zu geben.
Verliert eine Person in der Paarberatung die Hoffnung oder hat keine Kapazitäten mehr, ist ein Ausstieg jederzeit möglich, sollte aber gut besprochen werden.
Auch bei dieser Frage leiten uns deine/eure Gefühle und inneren Widerstände und dann finden wir für alles eine Lösung.
Sich Raum gönnen
Ich finde Coaching ist Wellness für die Seele. Deshalb kann davon nie zu viel passieren, falls die eigene Stimmung und das Setting passen.
Aber genau das sollte eben genug geprüft werden. Was will ich erreichen? Möchte ich dabei von meiner Partnerperson begleitet werden? Trau ich mich mehr oder weniger wenn Sonja dabei ist? Was fühlt sich für mich wie eine gute Investition an?
Wenn du dich nicht entscheiden kannst, sprich mich an. Ich helfe dir gern.
Ich freu mich auf dich
Sonja